Allergien

Allergien betreffen inzwischen weite Bevölkerungskreise und bedingen neben den Leiden der Betroffenen auch einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden.

Der Begriff Allergie meint eine übertriebene, unangepasste Reaktion des Immunsystems auf Stoffe in der Umwelt, wie z. B. Pollen. Überreaktionen kann es aber auch auf Medikamente oder Chemikalien, Salben, Nahrungsmittel, etc. geben.

In unserer HNO-Praxis in der Nürnberger Innenstadt verzeichnen wir seit Jahren steigende Zahlen von Patienten, die eine Intoleranz gegenüber Hausstaubmilben(-kot), Baum- oder Gräserpollen entwickelt haben oder vielleicht ihre Katze nicht mehr „ertragen“ können.

Es gibt verschiedene Theorien über die Zunahme der Allergien, aber ein Beweis steht bisher aus. Belegt ist aber ein erhöhtes Allergierisiko für ein Kind, dessen Eltern an einer allergischen Sensibilisierung leiden und eine Reduktion der Allergiewahrscheinlichkeit durch eine ausreichend lange Stillzeit.

Wir beschäftigen uns hauptsächlich mit der Typ-I-Allergie, der allergischen Sofortreaktion, welche über das Immunglobulin E vermittelt wird.

Allergiesymptome im HNO-Bereich:

  • juckende, verschwollene, laufende Nase
  • Niesreiz
  • tränende, gerötete Augen, Gesichtsschwellung
  • Hustenreiz
  • Asthmasymptome

 

Allergietests

Bei diesen Tests dürfen vorher keine Antiallergika oder Cortison (auch als Spray) eingenommen worden sein, da sonst die Testergebnisse verfälscht sein können. Sie müssen auf intakter Haut angewendet werden.

Prick-Test

Ein sehr häufiger Allergietest: Hierbei werden standardisierte Allergentestlösungen auf den Unterarm aufgetragen und mit einer Pricklanzette unter die Haut „geprickt“ und nach ca. einer halben Stunde die Reaktion abgelesen.

Prick-to-Prick Test:

Das vermutete Allergen (z. B. Apfel) wird geprickt und dann die Nadel in die Haut des Patienten eingeführt und die Reaktion abgewartet.

Intracutantest:

Das Allergen wird mit einer dünnen Nadel in die Haut injiziert

Reibetest (z. B. bei Tierhaaren):

Das Allergen wird in die Haut eingerieben, evtl. auch noch auf die Haut aufgeklebt und die Reaktion nach einiger Zeit abgelesen.

Rast und Cap-Tests:

Bei diesen Tests wird Blut abgenommen und auf allergen-spezifische Antikörper untersucht. Dieser Test ist nicht von vorheriger Medikamenteneinnahme abhängig und kann auch bei kleinen Kindern relativ schonend durchgeführt werden.

Provokationstests:

Der klinische Beweis einer relevanten Sensibilisierung auf ein entsprechendes Allergen wird durch Einsprühen des Allergens mittels einer standardisierten Testlösung in die Nase oder auch durch Provokation der Bindehaut des Auges erbracht. Bei der nasalen Provokation z. B. einer Hausstaubmilbenallergie wird in unserer Praxis der Flow in der Nase (Nasenluftpassage) vor und nach dem Einsprühen der Allergenlösung bestimmt und zusammen mit den klinischen Symptomen ausgewertet.

Nahrungsmittelallergien

Echte Nahrungsmittelallergien vom Soforttyp können akut lebensbedrohlich sein (z. B. Erdnussallergie) Sie können auch zu akuten Schwellungszuständen im Mund-Rachenraum führen. Das Prickeln im Mund beim Essen von Äpfeln, Karotten oder sonstigem Stein/ Kernobst bei Frühblüherallergikern basiert aber auf einer Kreuzallergie. Das bedeutet, dass das spezifische Immunglobulin, das gegen Birkenpollen z. B. gerichtet ist, auch die ähnlichen Proteine in der Schale eines Apfels als Allergen betrachtet und somit Symptome verursacht.



Nahrungsmittelallergien können mittels eines Tagebuches, bei schweren Fällen mit entsprechenden RAST-Tests diagnostiziert werden. Die Bestimmung von IgG-Tests sind wissenschaftlich nicht evaluiert. Sie können aber dennoch in der Gesamtschau z. B. von unklaren Magen-Darm-Beschwerden und Infektneigung eine Hilfestellung in der Diagnostik bieten.

Bei vermuteten Nahrungsmittelallergien handelt es sich häufiger aber um Intoleranzen, also Unverträglichkeiten, welche nichtallergischer Natur sind.

Spezielle Formen allergieähnlicher Zustände, welche nicht der Definition einer Allergie entsprechen

(z. B. Intoleranzen = Pseudoallergien)

Mastozytose:

Diese Erkrankung geht mit zu vielen Mastzellen in der Haut oder auch in inneren Organen einher. Die Symptome können entweder Hautveränderungen sein, welche durch die Histaminfreisetzung hervorgerufen werden, z. B. Rötung, Flush oder auch bräunliche Papeln. Die systemische Form geht mit Durchfällen, Bauchschmerzen, teilweise Schwindel einher. Eine Nachweismöglichkeit ist die Bestimmung der Tryptase im Blut.

Histaminintoleranz:

Histamin ist ein natürlicher Stoff, der im Körper selbst vorhanden ist, aber z. B. auch in Lebensmitteln in verschiedener Menge vorkommt. Histaminreiche Lebensmittel sind z. B. Käse, Rotwein und Räucherwaren.

Histaminintoleranz wird erworben und ist durch einen Mangel der histaminabbauenden Enzyme gekennzeichnet. Die daraus folgenden Symptome können z. B. verstopfte Nase, Kopfschmerzen, plötzliche Hautrötungen, Kreislaufprobleme, Durchfälle und Blähungen sein.

Der Nachweis kann durch Bestimmung der Diaminoxidase vor und nach einer Diät erfolgen.

Die Behandlung besteht in einer histaminarmen Kost und eventuell Zufuhr von Diaminoxidase.

Laktose-/Fruktoseintoleranz:

die Beschwerden im Verdauungstrakt werden durch eine Unverträglichkeit von Frucht- und Milchzucker ausgelöst. Die Symptome sind Blähungen und Durchfälle. Die Ursachen liegen in einer Verwertungsstörung dieser Kohlenhydrate durch Enzymmangel oder gestörtem Transport. Der Nachweis gelingt mittels eines Atemtests.

Eine Behandlung besteht in einer Einhaltung einer milch- und fruchtzuckerarmen Diät.

Glutenintoleranz:

Die Zöliakie ist eine angeborene Unverträglichkeit des Klebereiweißes in Getreiden, welche zu Darmentzündungen mit Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfällen und Gedeihstörungen bis hin zu depressiven Symptomen führen kann. Die Glutenempfindlichkeit ist vermutlich wesentlich häufiger und mit ähnlichen, aber abgeschwächten Symptomen, auch Kopfschmerzen und Müdigkeit verbunden. In Verbindung mit der Ursachensuche bei chronischer Infektneigung können in unserer Immunsprechstunde bei entsprechendem Hinweis Laboruntersuchungen veranlasst werden.

ASS-Intoleranz:

Das Acetylsalizylsäure–induzierte Krankheitsbild bezeichnet eine Überempfindlichkeit des Organismus auf nichtsteroidale Antiphlogistika. Die Symptome sind Polypenbildung in der Nase und den Nasennebenhöhlen, schwere Asthmaanfälle (besonders bei der Einnahme von Aspirin und anderen antientzündlichen Medikamenten), ständig behinderte Nasenatmung und wässriges Nasenlaufen.

Die Therapie besteht in der stationären Desaktivierung mittels steigender Dosen von Acetylsalizylsäure bis zu einer lebenslang erforderlichen Erhaltungsdosis.

Allergiebehandlung bei HNO-Heilkunde Nürnberg

Der wesentliche Baustein einer Allergiediagnostik ist eine fundierte Anamnese. Bei entsprechendem Verdacht erfolgt der Allergienachweis mittels eines geeigneten Testverfahrens durch den Allergologiearzt.

Nach Analyse der tatsächlichen Beschwerden des Patienten und seinem Leidensdruck erfolgt die Information über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Diese sind z. T. je nach Allergenen unterschiedlich.

Folgende Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:

  • Allergenkarenz bzw. Reduzierung - soweit überhaupt durchführbar.
  • rein symptomatische, medikamentöse Behandlung mittels Sprays, Tropfen oder Tabletten


Diese Therapie ist nur für leichte Allergien mit wenig Symptomen und bei Kontraindikation bzw Ablehnung einer Hyposensibilisierung geeignet. In der Allergiesaison ist sie oft die einzige (schulmedizinische) Therapiemöglichkeit.

Hyposensibilisierungsbehandlung

Sie stellt bei sorgfältiger Indikationsstellung die Standardtherapie der Allergiebehandlung für Heuschnupfenpatienten und Milbenallergiker dar. Sie kann als Tropfen-, Tabletten- oder subkutane Injektionstherapie durchgeführt werden und erfordert eine jahrelange Behandlung. Die Beschwerden werden in den meisten Fällen erheblich gebessert und ein allergisches Asthma verhindert. Die Therapie ist inzwischen sehr standardisiert und sicher geworden, wenn auch nicht völlig risikofrei und bedarf einer expliziten Aufklärung.

Naturheilkundliche Allergiebehandlung

In unserer naturheilkundlich orientierten Praxis in Nürnberg wenden wir alternativ nach Wunsch der Patienten und entsprechender Aufklärung gerne auch andere, komplementärmedizinische Verfahren zur Allergietherapie an. Bewährt haben sich bei uns:

Wir nehmen uns viel Zeit für unsere Allergiepatienten, um sie bestmöglich in der Wahl der für sie geeigneten Allergiebehandlung zu unterstützen. Denn Allergien führen oft zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität, manchmal sogar zu schweren Gesundheitsstörungen.

HNO Nürnberg

Dr. med. Ulrike Walter

Privat- und Selbstzahlerpraxis

Königstr. 33-37,
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Tel.: 0911 - 65 64 767
Fax: 0911 - 65 64 781
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Wir arbeiten nach den Qualitätsmanagement-Normen der DIN EN ISO 9001:2015.

 

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