Dauernd krank - und jetzt?
Besonders nach Covidinfektionen aber möglicherweise auch nach den Impfungen oder anderen schwereren grippalen Infekten kommen immer wieder Patienten zu uns, die sich kaum mehr erholen von Erkältungskrankheiten, Husten, Halsschmerzen , Nasennebenhöhlenentzündungen. Kaum ist ein Infekt einigermaßen abgeklungen kommt schon der nächste.
Wir wissen, dass nach Covid Erkrankung die Immunleistung der zellulären Abwehr oft schwach sein kann. Dies ist im Labor messbar. Die Balance zwischen TH1 und Th2 ist zugunsten Th2 verschoben und es können auch beide Abwehrlinien deutlich dezimiert sein. Auch die natürlichen Killerzellen aus der angeborenen Immunabwehr können dezimiert oder funktionsschwach sein. Unsere Makrophagen sind immer mehr damit beschäftigt, Stoffe aufzunehmen, die nicht in unseren Körper gehören wie Mikroplastik und werden dadurch in ihrer eigentlichen Funktion als Erregerabwehrtruppe und Aufräumkommando nach der Schlacht geschwächt.
Das first-line Abwehrsystem des Schleimhaut-Immunglobulin A ( sIGA), das im Darm gebildet wird liegt oft am Boden durch die vielfältigen Probleme unserer heutigen Därme wie Schwermetalle, Pestizide, Nahrungsmittelintoleranzen, Medikamente und vieles mehr. Dadurch fehlt es auch in der Nasen-und Rachenschleimhaut und auf der Bronchialschleimhaut.
Im Darm herrscht heutzutage meist ein Dauerkrieg auch wenn man es nicht immer spürt. Die Darmzellenreihe wird nicht mehr sicher durch das Reißverschlussystem der tight- junctions in ihrer Grenzflächenfunktion abgesichert, sonder überall findet man leckagen und damit permanente Scharmützel des Immunsystems mit ungebetenen Gästen, was die Dauerentzündungssituation nicht zur Ruhe kommen lässt-was sich nicht gerade positiv auf die Abwehrsituation am oberen Ende des Atem-und Intestinaltrakts auswirkt, nämlich Nase und Rachenraum.
Zusätzlich ist durch ungünstige Ernährung samt Toxinen und Zusatzstoffen die Darmschleimschicht ( Schutzschicht vor unseren Mitbewohnern den Darmbakterien und Eindringlingen von außen und Milieustabilisator sowie Mitstreiter für die Ernährung unserer Enterozyten) oft dezimiert und die Mastzellen im Darm fühlen sich ständig gereizt und reagieren mit Ausschüttung ihrer Botenstoffe. Dies unterhält ebenso de Entzündung wie auch die Stoffwechselprodukte ungünstiger Mikrobiommitglieder, die toxisch für den ganzen Organismus wirken können.
Dafür fehlt es an so manchem Stoff für Darmzellen und Hirn-wie zum Beispiel die SCFA( kurzkettigen Fettsäuren) weil zu wenig verwertbare Faserstoffe aufgenommen werden.
Westlicher Dauerstress in Beruf, Freizeit und Familie führt zur Daueraktivierung der Nebenniere mit hoher Cortisolausschüttung bis sie eben nicht mehr kann und das endet dann mitunter im Burnout. Während die Nebenniere aber noch unter Cortisolfeuer brennt ,wird die Immunreaktion eher reduziert, welche man für eine kräftige Erstreaktion gegenüber Eindringlingen braucht mit Schwellung, Rötung, Fieber um nach einer fulminanten Erstreaktion auch dann die Entzündung wieder runterzufahren und zum Tagesgeschäft überzugehen. Aber wer bekommt noch richtig Fieber und wenn wird es ja gleich mit Ibuprofen oder Paracetamol im Keim erstickt bevor diese segensreiche Abwehrwaffe unseres genialen Körpers überhaupt zum Tragen kommen kann.
Durch die kraftlose Abwehrtruppe kommt die Stunde unserer viralen oder bakteriellen Begleiter. Allen voran sind das die Herpesviren ( wie zB. Herpes simplex, zoster, EBV,Cytomegalie ect) Oder zellwandfreie Bakterien wie Chamydien und Mykoplasmen kommen aus ihren Ruheverstecken. Auch unsere Pilzfreunde vermehren sich gelegentlich über ihr zugebilligtes Maß hinaus, weil das Milieu im Darm gerade günstig ist für sie. Oder die Borrelien, die wir uns irgendwann eingehandelt haben und die gar nicht oder unzureichend behandelt wurden ,leben richtig auf und kaum ein Organsystem ist vor ihnen sicher.
Dann ist da noch ein uralter, nicht bemerkter ständig schwelender Entzündungsherd im Kiefer nach einer Weisheitszahnextraktion oder einer Wurzelbehandlung. Hier gelangen permanent Toxine in den Körper und zwar per Lymphweg überall hin und die Leber weiß manchmal gar nicht mehr , wie sie all die Aufgaben lösen soll-zumal wenn genetisch bedingt die Entgiftungskapazität begrenzt ist, was bei etwa 50 % der westlichen Bevölkerung der Fall ist. Hilfreicher Sprit für sie wären Bitterstoffe und ein paar Pflanzenstoffe aber die isst keiner mehr, aber stattdessen muss sie auch noch Paracetamol, Pantoprazol und Alkohol aus dem Körper rausbringen( neben tausenden von anderen Stoffen, welche immer mehr werden)
Zusätzlich wird im Infekt nicht gefastet, wie es alle Tiere tun wenn sie krank sind. Milchprodukte und Getreide sowie Zucker und Rohkost stressen den sowieso belasteten Organismus noch zusätzlich.
Stattdessen wäre eine langgekochte Biobeinscheibenrinderbrühe mit Wurzelgemüse und ein paar Nudeln, Ingwerwasser, Karottensuppe, Zistustee und ein bisschen Acerolasaft und ein paar Blaubeeren eine wirkliche Hilfe.
Selbstverständlich muss immer individuell abgeklärt werden, was die Ursachen für die gehäuften Infekte sind. Und das gelingt in den meisten Fällen-wenn es auch nie eine Ursache ist, sondern ein Sammelsurium von Belastungen, die der Organismus so nicht mehr symptomlos kompensieren kann.( Erstschlag)
Mir persönlich hilft meine Untersuchung nach den Regeln der Applied Kinesiology gut als screening- Verfahren. Dann habe ich meist schon eine Vorstellung von den Schwachstellen und selbstverständlich folgt vor der Therapie noch eine ausführliche Labordiagnostik als Besätigung. Ein Immunglobulinmangel ist tatsächlich selten. Mineralstoff-und Vitaminmängel sind absolut an der Tagesordnung-auch wenn man angeblich den Bedarf so einfach über die Ernährung decken kann.
Sodann gibt es so viele Methoden der Immunstimulation, wenn auch nach Covid Zeiten die Stimulationsfähigkeit auch nach dem Urteil anderer Therapeuten nicht mehr so ist wie früher. Wir haben aus der Natur eine großartige Anzahl von Helfern und man könnte auch noch die individuelle Ansprechbarkeit im Labor testen. Außerdem sind für mich Infusionstherapien, Neuraltherapien, Akupunktur, Eigenblutverfahren und Unterstützung mit Nahrungsergänzungsmitteln und Pflanzenstoffen , manchmal auch Homöo-und Isopathika sowie Substanzen aus der Mikroimmuntherapie und Prä-und Probiotika neben Vitaminen und Mineralstoffen( auffüllen was fehlt! ) sehr wertvoll. Wissen Sie zum Beispiel Ihren Vitamin D Spiegel? Wenn Sie von Oktober bis April kein Vitamin D substituiert haben sollten sind Sie in der Regel automatisch im Mangel. Lassen Sie es messen-wir können den Wert direkt in der Praxis bestimmen!
Das Beste für Ihre Gesundheit wünscht
Dr Ulrike Walter und Team