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Blutegeltherapie

Blutegeltherapie – ein altes Heilverfahren in der modernen Medizin

Wenn Sie sich vor Schnecken und Würmern grausen, ist diese Therapie vermutlich nichts für Sie.

Trotzdem muss man sagen, dass Blutegel sowohl in der Human-als auch Veterinärmedizin einen ganz eigenen Stellenwert haben, der durch die erwiesene Wirksamkeit sich immer behauptet hat.

Sogar im Ärzteblatt vom November 2018 wurde eine Studie veröffentlicht, die die Wirksamkeit der Blutegeltherapie bei chronischen unteren Rückenschmerzen belegt.

Die medizinische Verwendung von Blutegeln geht bis auf die Antike zurück. Sie wurden bei Verletzungen, Entzündungen, Blutergüssen und schlecht heilenden Wunden eingesetzt.

Die Wirkung der Blutegeltherapie beruht nach neueren Erkenntnissen nicht auf dem Aderlassprinzip, sondern vielmehr auf der Tatsache, dass der Blutegel in einer einzigartigen Wikstoffkombination gerinnungshemmende, antientzündliche, vasoaktive und lysierende Substanzen abgibt.

Diesen Effekt nutzt man bei Schmerzsyndromen mit Lymphstau und Gewebsschwellungen, Blutergüssen und Verquellungen, welche häufig mit akuten oder chronischen Schmerzen einhergehen. Sogar in der Traumatologie nach Transplantaten wird immer wieder durch Blutegel der Heilverlauf begünstigt.

Verletzte Tiere in der Wildbahn suchen Gewässer mit Blutegeln auf, um sich dort „ behandeln“ zu lassen.

Bei welchen Indikationen ist nun eine Blutegeltherapie sinnvoll?

Besonders akute und chronische Gelenkschmerzen wie Kniegelenksarthrosen, Daumensattelgelenksarthrosen, Wirbelsäulen und Kreuzbeinsyndrome, Abszesse, Tennisellbogen aber auch Mittelohrentzündungen und sogar Hörstürze  wurden bereits mit Blutegeln behandelt.

Auch bei einem Tinnitus, der sich nach TCM als ein „Fülle-Tinnitus“ darstellt, könnte ein Versuch mit Blutegeltherapie überlegt werden. Eine schulmedizinische Behandlung stellt dies jedoch keinesfalls dar, die sich aber  leider  bei einem hartnäckigen Tinnitus auch immer wieder schwierig gestalten kann.

Welche Blutegel werden verwendet?

Blutegel werden als Fertigarzneimittel behandelt. Sie können über Apotheken bezogen werden. Sie sind entweder Importware, die bei uns monatelang in spezieller fachgerechter Haltung mit ständigen Kontrollen nicht gefüttert werden. In einer Studie konnte nach 8 Monaten alle getesteten Viren im Blutegel nicht mehr nachgewiesen werden. Oder sie sind aus einer speziellen Blutegelzucht hervorgegangen. Das Risiko einer Infektion ist nicht vollständig, aber weitgehend ausgeschlossen.

Wie stellt man sich eine Blutegelbehandlung vor?

Bei manchen Indikationen ist zunächst eine einmalige Sitzung geplant, ggf mit längeren Wiederholungsintervallen-zB bei der Kniegelenksarthrose. Eine Sitzung dauert 60 bis 90 Minuten. Die Blutegel fallen in der Regel von selbst ab. Es werden je nach Indikation mehrere Blutegel verwendet-maximal 8. Der Blutverlust pro Blutegel beträgt etwa 30ml. Der Blutegel wird an die gewünschte Stelle gebracht und saugt sich dort fest. Es entsteht eine oberflächliche kleine Bisswunde. Meist wird ein leichtes Brennen verspürt, stellenweise treten auch  gar keine Beschwerden auf. Der Blutegel gibt während des Saugvorgangs die wirksamen Stoffe an den Organismus des Patienten ab. Durch den Wirkstoff Calin wird die Bissstelle 8-12 Stunden offen gehalten und blutet nach. Deshalb muss die Wunde mit saugfähigem Verbandmaterial abgedeckt werden. Die Beschwerdebesserung tritt oft gleich nach der Behandlung ein und kann lange anhalten.

Welche Risiken gibt es?

Nicht behandelt werden dürfen alle Patienten mit gerinnungshemmenden Medikamenten oder bekannten Gerinnungsstörungen . Auch geschwächte, akut Erkrankte, Immunsupprimierte, Diabetiker oder Patienten mit Anämie oder hochgradiger Allergieneigung sowie Neigung zu Narbenkeloiden sollten nicht behandelt werden.

Nebenwirkungen können Juckreiz, allergische Reaktion ( sehr selten), Schwellungen, Nachblutungen, lokale Entzündungen sein.

Mittels einer genauen, individuellen Anamnese und Aufklärung kann das Für-und Wider einer Behandlung abgewägt werden. Nach allen Erfahrungen der Blutegeltherapie ist sie in der Hand eines fachgerechten Behandlers ein relativ sicheres und oft wirksames Verfahren. Dennoch soll nicht verschwiegen werden, dass es trotz Anwendung auch in schulmedizinischen Einrichtungen und sogar Krankenhäusern kein allgemein anerkanntes und etabliertes Verfahren ist-wie viele Behandlungen der Naturheilkunde.

Wir bieten demnächst in unserer Praxis auf Wunsch für ausgewählte Krankheitsbilder und nach genauer Anamnese und Aufklärung Blutegeltherapien an. Die Blutegel werden dann für die individuelle Behandlung zu einem gesonderten Termin bestellt. Die Behandlung ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Ihr Team Praxis Dr . Walter

 

 

 

HNO Nürnberg

Dr. med. Ulrike Walter

Privat- und Selbstzahlerpraxis

Königstr. 33-37,
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