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IHHT ( Intervall-Hypoxie/ Hyperoxietraining) und chronische Borreliose

IHHT ( Intervall-Hypoxie/ Hyperoxietraining) und chronische Borreliose

>> In der schulmedizinischen Betrachtung existiert zwar eine liquorgesicherte ,chronische Neuroborreliose , aber der Begriff chronische Borreliose wird sehr kontrovers diskutiert und die Beschwerden der Patienten als nicht beweisend für Borreliose angesehen. In der ganzheitlichen, funktionellen Medizin wird die chronische Borreliose mit zT nicht schulmedizinischen Methoden diagnostiziert und behandelt. Daher gibt dieser Artikel lediglich meine Erfahrung und Sicht auf die Dinge wieder, welche auch von vielen Therapeuten der ganzheitlichen Regulationsmedizin getragen wird. <<

Der gemeine Holzbock aus der Gattung der Ixodes , wie eine Zeckenart bei uns heißt , ist inzwischen in ganz Deutschland weit verbreitet .Früher galten immer nur Gebiete südlich des Mains und Teile von Österreich als zeckenverseucht. Dies gehört der Geschichte an. Zum Beispiel können Sie bei einem Zeckenstich in Grünanlagen in München und Hamburg mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 50% an eine mit Borrelien infizierte Zecke geraten. Das ist enorm viel. Im eigenen Garten holen sich viele Hobbygärtner immer wieder Zeckenbisse. Außerdem sind viele Besitzer von Hunden und Katzen in ständigem Zeckenkontakt und wer Igel im Garten hat, kann davon ausgehen, dass diese in 100 % der Fälle mit allen möglichen erregerbehafteten Zecken besiedelt sind, bei all ihrer Nützlichkeit.

Zecken sind enorm widerstandsfähig und überstehen Temperaturen zwischen minus 20 und plus 50 Grad Celsius problemlos. Da muss man sie in der Waschmaschine schon kochen , damit sie sicher abgetötet sind. Die Zecken haben so ihre Vorlieben und stechen nicht jeden. Sie verfolgen auch ihre Opfer über viele Meter und sind enorm schnell. Zeckenaktivität haben wir inzwischen das ganze Jahr über. Hausmittel wie ätherische Öle können zur Zeckenabwehr helfen-oder auch nicht.

Der beste Schutz sind immer noch Strümpfe, geschlossenen Schuhe, lange Hosen und Langarmshirts-aber wer mag das denn im Sommer? Und dabei sollte man dennoch nicht vergessen, nach dem Picknick auf der Wiese gründlich nach den winzigen Quälgeistern auf der Haut zu suchen. Besonders Kniekehlen, Achselhöhlen, Nacken usw. sind beliebte Andockstellen. Ganz besonders schwierig ist es, die hellen Nymphen zu entdecken, die sehr oft mit Borrelien verseucht sind.

Das Problem nach einem Stich mit einer infizierten Zecke ist weniger die Frühsommermeningoenzephalitis, an der man natürlich auch erkranken kann. Aber viele Menschen sind dagegen geimpft. Das heimtückischere Problem ist die Borreliose. Und sie kann in Gesellschaft von anderen Erregern kommen-wie zB Babesien, Bartonellen, Rickettsien, Chlamydien und verschiedene Viren,  die ebenfalls durch die Zecken übertragen werden können oder bereits bestehende Infektionen –wie zB EBV-im Körper reaktivieren können. Man weiß inzwischen, dass nicht nur Zecken, sondern auch verschiedene Stechmücken diese Erreger übertragen können. Und je wärmer es bei uns wird, umso mehr steigt das Risiko von Krankheiten, die früher nur in den subtropischen Gebieten heimisch waren.

Die Symptome der akuten Borreliose können grippeähnliche Beschwerden, Fieber und die sogenannte Wanderröte sein. Aber diese tritt nur bei ungefähr 50 % der Patienten auf-hier ist sie dann allerdings beweisend für eine Borrelieninfektion. Auch Gesichtsnervenlähmungen kommen vor und sind dann schon ein Symptom, das regelmäßig eine Borreliendiagnostik auch im Liquor nach sich ziehen sollte. Die Erstinfektion kann auch relativ symptomlos ablaufen. Die Labordiagnostik wird erst nach einigen Wochen positiv-wenn sie es denn wird. Die übliche Antikörperdiagnostik ist nicht immer zuverlässig und hängt auch von der individuellen Immunkompetenz ab und bei klinischem Verdacht sollten unbedingt weitere Testverfahren wie zB ein zellulärer Test angeschlossen werden.

Wenn die Borrelien durch eine Antibiotikatherapie nicht frühzeitig in den Griff zu bekommen waren oder die Infektion überhaupt nicht erkannt wurde, ziehen sich diese spiralförmigen Bakterien in alle möglichen Organsysteme zurück bis hin zum Zentralnervensystem. Sie können auch in runden Ruheformen oder in sogenannten Biofilmen relativ unbehelligt vom Immunsystem überall im Körper überwintern ( und zwar auch IN den Zellen), um sich bei günstigen Verhältnissen wieder in die aktiven Formen zurückzuverwandeln. Dies macht die Behandlung der chronischen  Borreliose zu einer wirklichen Herausforderung. Die Symptome reichen von Erschöpfung, Nerven-und Muskelschmerzen, Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen, Merkfähigkeitsstörungen, Stimmungsschwankungen, Hautveränderungen bis hin zu Herzkreislaufproblemen-um nur einige zu nennen. Patienten mit chronischer Borreliose haben oft wechselnde Beschwerden unterschiedlicher Intensität und wenn die Diagnose nicht gestellt wird ( und selbst wenn sie gestellt wurde) haben sie oft einen langen, jahrelangen Leidensweg. Nicht selten werden sie eher in die psychosomatische Kategorie wegen der unglaublich vielen Probleme eingestuft und mit Psychopharmaka versorgt. Andere bekommen monatelange Antibiotikatherapien mit verschiedensten Antibiotika gleichzeitig. Dies mag in Einzelfällen eine Erleichterung für gewisse Zeit bringen, aber eine Heilung kann daraus nicht werden. Denn erstens wird man nie alle Borrelien dadurch abtöten, da sie Meister im Verkleiden und Verstecken sind und außerdem schädigt man dadurch massiv die Mitstreiter unseres Immunsystems-nämlich unsere Mikrobiota im Darm-und das über viele Jahre!

Daher versucht man in der funktionellen Regulationsmedizin andere Wege zu gehen. Auch hier wird es nicht häufig gelingen, den Borrelien für immer das Handwerk zu legen. Aber die gewählten Methoden sind in der Regel doch wesentlich besser verträglich, auch wenn es hier zu Körperreaktionen kommen kann, wenn viele Borrelien zerfallen.

Besonders verschiedenste Kräutercocktails und basische Infusionen werden hier zum Einsatz kommen, die aber hocheffektiv sein können. Versorgung mit Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen und antientzündlichen Substanzen sowie eine Milieutherapie ( Borrelien mögen keinen basischen ph) und Unterstützung der Entgiftungsorgane Lymphe, Leber und Niere sind selbstverständlich. Auch spagyrische Mittel und Nosoden kommen zum Einsatz. Dies ist natürlich schulmedizinisch nicht validiert, aber das heißt nicht, dass die unterstützende Naturheilkunde keine Erfolge in der Borreliosetherapie zu verzeichnen hätte. Die Dauergabe von Antibiotika über Monate und Jahre ist nach meinem Verständnis nicht zielführend und wird auch von vielen Betroffenen abgelehnt. Aber das gibt meine persönliche Meinung wieder und kann im Einzelfall anders sein.

Nun kommen wir zu einem ganz neuen, möglicherweise vielversprechenden Verfahren in der Behandlung der chronischen Borreliose: die IHHT .

Ich habe bereits in früheren Beiträgen über das Wesen der IHHT berichtet. Es ist eine mögliche Trainingstherapie für verschiedene Indikationen zur Revitalisierung des Organismus. 2019 wurde der Nobelpreis an 3 Wissenschaftler für die Erforschung der Zellvorgänge unter Sauerstoffreduktion vergeben. Dosierte Hypoxie kann so Regenerationsvorgänge mit dem Ziel der Mitochondrienerneuerung und dadurch bedingten Erhöhung der Energieausbeute neben vielen anderen günstigen Auswirkungen auf den Organismus haben. Inzwischen wurde jetzt immer wieder empirisch auch eine erstaunliche Wirkung bei chronischer Borreliose festgestellt. Bisher sind mir keine Studien bekannt, die dies im Großen bestätigen können, aber eine ganze Reihe Regulationsmediziner haben diese günstige Wirkung der IHHT festgestellt. Hierbei ist es so, dass die Borrelien , die sich in bradytrophe Gewebe wie zB Gelenke zurückziehen, durch Hypoxie hervorgelockt werden. Das bedeutet, durch die kurzzeitige Hypoxie gelangen sie in die Blutbahn, wenn die Sauerstoffsättigung des Patienten unter 90 % fällt. Dann schaltet das IHHT sehr schnell auf Hyperoxie über 30 % Sauerstoffgehalt um und die Borrelien können der für sie tödlichen plötzlichen Sauerstoffanreicherung nicht schnell genug entkommen. Das Prinzip ist also sehr einfach und ungefährlich für den Patienten. Gleichwohl befindet sich die IHHT Borrelientherapie noch in der Erprobungsphase-ist aber sehr spannend. Die Einstellung der IHHT wird speziell auf die Borrelienbehandlung abgestimmt. Sicher werden auch hier nicht auf einmal alle Borrelien abgetötet , was auch nicht erwünscht wäre. Aber durch eine Reihe von Sitzungen ( in der Regel 10 bis 20 Mal-das hängt auch von der Erregerbelastung und der individuellen Konstitution des Organismus ab) gehen nach Erfahrungen von vielen IHHT- Therapeuten die Symptome zurück.

Somit freuen wir uns, dass wir unseren Patienten jetzt dieses neue Verfahren anbieten können-selbstverständlich nicht nur zur Borreliosebehandlung.

Wir informieren Sie gerne!

Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit

Ulrike Walter und Team

HNO Nürnberg

Dr. med. Ulrike Walter

Privat- und Selbstzahlerpraxis

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Tel.: 0911 - 65 64 767
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