Aktuelles/Blog

Termin
online buchen
Doctolib

Long-COVID in der funktionellen Medizin-IHHT

Unter der Definition Post-COVID versteht man im allgemeinen gesundheitliche Beschwerden, die sich etwa für 3 Monate nach einer durchgemachten SARS-CoV-2 Infektion hinziehen und anders nicht zu erklären sind.

Dagegen wird der Begriff Long-COVID als Überbegriff für verschiedene Symptome wie vornehmlich Fatigue, Erschöpfung, Herzbeschwerden, Muskelschmerzen, Kurzatmigkeit, kognitive Dysfunktion und allgemeine Belastungseinschränkungen im Alltag und viele weitere mögliche Beschwerden verwendet. Diese Einschränkungen halten länger als 3 Monate nach einer bestätigten oder wahrscheinlichen COVID-19-Erkrankung an oder treten neu auf.

Etwa 10 bis 15 % der COVID-Infizierten leiden schätzungsweise an fortbestehenden Gesundheitseinschränkungen. Dies betrifft keineswegs nur schwere, hospitalisierte Fälle, sondern insbesondere auch jüngere Menschen in vormals gutem Gesundheitszustand.

Die Symptomenvielfalt ist fast unbegrenzt, aber am häufigsten klagen die Patienten über Erschöpfung, vegetative Dysfunktion, Muskel-und Gelenkschmerzen, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, Herzstörungen jeglicher Art, Merkfähigkeitsstörungen, Konzentrationsprobleme, psychische Belastung, neurologische Dysfunktion, Geruchs-und Geschmacksstörungen.

Diese Beschwerden erinnern sehr an das CFS bzw. die ME (myalgische Enzephalitis). Auch hier finden sich Muskelschwäche, grippeartige Erschöpfung, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, Herz-Kreislaufstörungen, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Lichtempfindlichkeit ,Hyperakusis und vieles mehr. Insgesamt handelt es  sich um eine tiefgreifende neuropsychoimmunologische Dysorganisation.

Manchmal ist auch eine PENE damit vergesellschaftet - eine post-exertional-neuro-immune-exhaustion. Dies bedeutet, dass vergleichsweise geringe Reize gleichwelcher Art, eine deutliche, längerdauernde Symptomverschlechterung mit sich bringen können.

Die Krankheit beginnt häufiger nach einem viralen Infekt.

Hinsichtlich Long- COVID Erscheinungen wird derzeit sehr viel erforscht.

Als mögliche Ursachen werden derzeit diskutiert:

  • Viruspersistenz des SARS-COV-2-Virus ( Virusreservoir)
  • Organschäden
  • Reaktivierung von alten Viruslasten( EBV, Herpes usw)
  • Mikrozirkulationsstörungen
  • Mikrobiomveränderungen
  • Autoimmundysregulation des Immunsystems
  • Ständig ablaufende Entzündungen ohne normale Beendigung durch das Immunsystem ( Hyperinflammation)
  • Mitochondriale Dysfunktion mit reduzierter Energieausbeute
  • Allgemeine Stoffwechseldysregulation
  • Neuroinflammation

 

Möglicherweise liegen auch individuelle, genetische Dispositionen vor, die als Risikofaktor eine postinfektiöse Fehlsteuerung mitbedingen können. Dies wird unter anderem ein Forschungsgebiet sein können.

 

Bei  anhaltenden Gesundheitsproblemen nach der COVID-19-Infektion sollten meiner Meinung nach eine ausführliche Labordiagnostik durchgeführt werden, um insbesondere die Immunlage des Organismus einschätzen zu können. Hierzu bieten sich verschiedene Entzündungsparameter wie verschiedene Interleukine und Leukotrien als auch Messungen des Histaminabbaus an, um MACS-angelehnte Syndrome feststellen zu können.

Außerdem bieten sich Lymphozyten Typisierungen an. Der Th1/ Th2  Quotient zeigt sehr schnell eine Balancestörung der humoralen und zellulären Achse an, welche ich noch weiter differenzieren kann. Erregerprofile können mir Hinweise auf Reaktivierungen geben. Neurotransmitterprofile und ein Cortisoltagesprofil sowie verschiedene Mitochondrienlaborparameter geben mir Auskunft über den Energiehaushalt und Störungen der neurologischen Signalwege. Schließlich kann ich über Vollblutmineralanalysen und Vitamin B und D Bestimmung sowie Aminosäureprofile weitere Informationen über die Versorgung mit wichtigen Mineralien, Vitaminen und Stoffwechselbausteinen gewinnen.

Einzelne Parameter des Stuhls wie Zonulin, Alpha 1 Antitrypsin, LPS und ggf. Mikrobiomuntersuchungen können mir Hinweise auf ein leaky gut, darmassoziierte Mikroentzündungen und Dysbiosen geben. Auch Organe und nicht organspezifische Autoantikörper können sinnvoll sein.

Als selbstverständlich sehe ich Untersuchungen des Schilddrüsenstoffwechsels samt Antikörpern, des Blutbildes, der Gerinnung und des Fettstoffwechsels an. Hierzu wäre neben den üblichen Cholesterinwerten eine Untersuchung des Lipoprotein a, Lp-PLA2 und ein Omega 3-Index sinnvoll. Je nach Beschwerden muss hier auch differenziert werden.

Möglich ist auch die Überprüfung einiger Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren. Hier kann unter Umständen auch eine Plasmapherese eine Beschwerdeverbesserung  bringen-dies muss aber an speziellen Zentren geprüft werden. Auch ist bereits ein Aptamere (BC 007) in der klinischen Forschung mit erfolgversprechenden Aussichten in der Behandlung von Long-Covid.

 

Dies zeigt nur eine Auswahl an möglichen Laborparametern an, die je nach Fall individualisiert werden müssen und keineswegs alle eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen darstellen. Sie sind aber oft unabdingbar, um sinnvolle Therapieansätze für den Patienten anzubieten.

In der Ganzheitsmedizin arbeiten wir antientzündlich, immunstimulierend oder immunregulierend, auch antiallergisch, entgiftend, entsäuernd, orthomolekular und aufbauend. Wir arbeiten organstärkend, ausleitend und energetisch stärkend. Dies erfordert ein Verständnis der aktuell vorherrschenden und dringlichsten Probleme des Organismus, um ein möglichst sinnvolles Vorgehen zu planen bei augenscheinlich chronischen Beschwerden. In der Ganzheitsmedizin versuchen wir, nach den altbewährten Säulen der Naturheilkunde den Körper und Geist zu verstehen und ihn zu unterstützen. Das bedeutet nicht, dass eine Heilung garantiert ist und dass die „ Schulmedizin“ vernachlässigt werden sollte. Im Gegenteil: wir brauchen exzellente Forschung auf diesem Gebiet, die nur die Schulmedizin leisten kann. Aber oft kann die Kombination von beidem nochmal einen erheblichen Heilungsschub für den Patienten bedeuten. In der funktionellen Medizin gibt es viele pflanzliche, homöopathische, orthomolekulare und andere Substanzen, die hier als Infusionen, Injektionen oder oral angewendet werden können. In meiner Praxis teste ich sie am liebsten individuell mit der FMD (funktionelle Myodiagnostik, AK) aus.

Akupunktur, Neuraltherapie, Eigenblutverfahren, Sauerstofftherapien und weitere Verfahren können sehr hilfreich sein auf dem Weg raus aus der Krankheitsbelastung zu mehr Lebensqualität und Lebensfreude-auch wenn es bis jetzt keine wirklich gesicherte Therapie und schon gar kein Heilversprechen geben kann.

Als mitochondriale Regenerationstherapie besteht auch die Möglichkeit, die IHHT anzuwenden. Hier verweise ich auf frühere Informationen zum Höhentraining.

Nach meiner bisherigen Erfahrung mit Long-COVID Patienten, kann die IHHT durchaus eine Unterstützung bedeuten, aber nicht alleine. Wir brauchen oft zusätzlich Infusionstherapien und orthomolekulare Unterstützung sowie andere Verfahren-je nach individuellen Themen, die ich in meiner Ganzheitssprechstunde als für mich unverzichtbares Verfahren mit der FMD austeste-neben Laborwerten natürlich, falls es erforderlich ist.

Aber die IHHT ist ein völlig anderer Reiz  für den Organismus als die anderen Verfahren. Ich habe sie nach meiner Einschätzung als besonders unterstützend in der Kombination erfahren und für sehr wichtig halte ich auch eine gut eingestellte, individuell abgestimmte Trainingsanforderung durch Regulation des SPo2 Zielwertes und der Dauer und Wiederholung der Trainings-und Erholungsphasen. Dies ist sehr wichtig! Hier ist ein Standardschema nicht angebracht nach meiner Erfahrung, wenn ich eine Stimulation, aber keine Überforderung des Organismus erreichen will. Jeder ist anders!

Wir widmen uns sehr gerne mit unserem Wissen und unseren Möglichkeiten auf schulmedizinische Weise (auch in der HNO natürlich!) und auch auf dem Gebiet der funktionellen Medizin unseren Patienten mit all den belastenden Post-COVID- Symptomen. Dies erfordert in der Regel einen Besuch in unserer ganzheitlichen Sprechstunde mit ausreichend Zeit.

Bitte informieren Sie sich gerne bei meinen Mitarbeiterinnen telefonisch. Die Termine können nicht online gebucht werden.

 

Mit den besten Genesungswünschen –bleiben Sie fest davon überzeugt, dass Ihr Körper und Ihre Seele die Heilung in sich tragen.

Ulrike Walter

 

HNO Nürnberg

Dr. med. Ulrike Walter

Privat- und Selbstzahlerpraxis

Königstr. 33-37,
Ostermayr-Passage
90402 Nürnberg
Tel.: 0911 - 65 64 767
Fax: 0911 - 65 64 781
praxis [at] hno-walter-nuernberg.de

Wir arbeiten nach den Qualitätsmanagement-Normen der DIN EN ISO 9001:2015.

 

Sprechzeiten

Mo.8.30-13.00-
Di.-15.00-18.30
Mi.8.00-13.00 
Do.-15.00-18.00
Fr.8.00-13.00