Long- und Post Covid

Das Long-Covid-Syndrom

Die Symptome eines Long-Covid- Syndroms ähneln denen des CFS. Dennoch gibt es Unterschiede.

Die Unterscheidung in Long-Covid und Post-Covid entspricht lediglich einer Definition und ist letztendlich irrelevant. Abgeklärt werden muss jedenfalls, dass keine andere Ursache den geschilderten Beschwerden zugrunde liegt und Organschäden an Lunge, ZNS, Myokard usw. müssen zwingend abgeklärt werden. Es finden sich zeitweise doch strukturelle Schädigungen oder Funktionseinschränkungen. Dennoch ist die überwiegende Mehrzahl der Betroffenen nach den Untersuchungsergebnissen  gesehen“ gesund“-und trotzdem so krank.

Symptomatik

Im Vordergrund steht bei meinen Patienten Brain-Fog, Konzentrations-und Merkfähigkeitsstörungen Erschöpfung unterschiedlichster Ausprägung ,fibromyalgische Schmerzen an der Muskulatur und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, POTS, Schlafstörungen, Störungen des vegetativen Nervensystems und des Herz-Kreislauf und Gefäßsystems sowie des Immunsystems multipler Ausprägung( MACS, VAIDS)

Le Microbe und das Milieu

Sicher gibt es Erreger ,gegen die der Mensch schlechte Chancen hat, egal wie gesund er vorher war ( sehr hohe Virulenz)

Aber bei üblichen Infektionserregern entscheidet doch in erheblichem Maße auch der Boden, auf den der Erreger trifft-sprich der Wirtszustand und seine Abwehrarmee.

In unserer Zeit treffen Erreger nicht auf ausgemergelte, unterernährte Individuen in unserer westlichen Welt. Aber sie treffen auf Menschen in chronischen Stresszuständen und mit erheblichen Toxinbelastungen und Störungen des Darmmilieus uvm. –mit einem Wort auf chronisch entzündete Organismen, deren Immunsystem chronisch auf Alarmzustand geschaltet ist oder schon in der Erschöpfung ist. Dies kann die Bekämpfung des Erregers erheblich erschweren. Gerade bei der Covid-Erkrankung haben wir es ja mit einem Erreger zu tun, der bekannt ist für die Induktion von Gefäßentzündungen, welche im Prinzip dann jedes Organsystem betreffen können. Dies macht unter anderem die verschiedensten Symptome aus.

Außerdem wissen wir um die mögliche Bildung von agonistischen Autoantikörpern ( GPCR) welche unter anderem das vegetative Nervensystem und den Gefäßtonus betreffen. Außerdem wurden zB andere Autoantikörper gegen Blutzellen oder DNA gefunden bei Long-Covid Patienten. Diese müssen aber nicht vorhanden sein und kommen auch bei Patienten ohne Long-Covid vor.

Weitere Ursachen der Erschöpfung können virale Reaktivierungen sein. Insbesondere sind es die Viren aus der Herpesgruppe, die hier Beschwerden machen können.EBV Reaktivierungen gehen oft mit Erschöpfung einher und chronischer Infektneigung sowie Halsbeschwerden. Herpes simplex und Herpes zoster können Schmerzen im Trigeminusbereich verursachen, Schwindelattacken, Hörstürze Tinnitus und Ohrschmerzen durch Mittel-und Innenohrbeteiligungen. Außerdem kann es zu ZNS Beteiligungen und Neuralgien kommen. Auch chronische Borrelienbelastungen können wieder zu Schmerzattacken überall im Körper und vielen anderen Symptomen führen.

Neben viralen Reaktivierungen kann das Coronavirus selber persistieren und ständig verschiedenste Körpersysteme belasten-besonders das Immunsystem. Freies spike kann im Körper in Immunzellen, im Stuhl ect nachgewiesen werden, auch mRNA. Man kann sogar feststellen, ob im Serum des Patienten Stoffe sind, die die Mitochondrienaktivität stören.

DAS ALLES SIND HOCHGRADIG ENERGIERAUBENDE PROZESSE!

Mitochondrienschäden entstehen durch vielfältige Ursachen wie Toxine( Schwermetalle, Umweltgifte jeder Art, Erreger), Stress jeglicher Art, Mikronährstoff-und Vitaminmängel, Herdbelastungen uvm. ROS und Stickstoffradikale können zur Entstehung von Peroxynitrit führen was NFKappa B direkt aktiviert-ein Faktor der Entzündungen in allen Stockwerken des Körpers anschaltet .Wieder ein energieraubender Prozess und wenn genetisch Enzymsysteme fehlen oder reduziert sind, welche Entgiftung vorantreiben und Sauerstoffradikale entschärfen sind Zellschäden Tür-und Tor geöffnet. Eine Kaskade von Entzündungsmediatoren wird freigesetzt und in der fatalen Phase einer Covid- Erkrankung war das der Zytokinsturm. In der Long-Covid-Phase werden auch Entzündungen ständig unterhalten, die nicht gelöscht werden . Deshalb ist die Reduktion der Entzündung durch eine antientzündliche Lebensweise so extrem wichtig! Das fängt bei Ernährung und Bewegung –soweit möglich auch auf niedrigem Niveau-an und auch die psychoemotionale Stabilisierung und die Herunterregulation des allseits vorhandenen Sympathikotonus( Alarmzustand des vegetativen Nervensystems) ist unabdingbar, um eine Besserung des Energielevels und der anderen Symptome zu erreichen.

HEILUNG PASSIERT NUR MIT DEM PARASYMPATHIKUS!

Den Parasympathikus kann man vielfältig aktivieren. Wichtig sind verschiedene Körperübungen-am wichtigsten aber die Atmung! Viele Menschen-ganz besonders aber die Stressbelasteten-leiden unter Hyperventilation und wissen es nicht einmal. Hyperventilation führt zu erhöhtem CO2 Verlust, was zu Gefäßkonstriktion und mangelnder 02 Abgabe an die Zellen führt( Sauerstoffdefizit) obwohl die Sauerstoffsättigung im Blut völlig normal ist. Dies ist ein massives Problem für den Energiehaushalt, da auf anaerobe Energiegewinnung mit erheblich weniger Energieausbeute umgestellt wird. Außerdem werden auch Muskelschmerzen durch erhöhte Laktatbildung mitverursacht.

Daher ist es erforderlich , mit einer geeigneten Atemtechnik die Hyperventilation aufzuheben und den Co2 Gehalt im Blut anzuheben und damit die Durchblutung zu verbessern und die Sauerstoffabgabe an die Zellen zu verbessern. Ich halte hierfür die Atemtechnik nach Buteyko als hervorragend geeignet. Wenn die IHHT nicht gut in der Atemrhythmik funktioniert liegt es sehr oft an einer Stressatmung mit Hyperventilation. Die Vorschaltung der Buteyko Methode vor der IHHT kann hier unschätzbare Dienste erweisen.

Ein großes Problem ist die Endothelitisneigung und die Bildung von Mikrogerinnseln. Dies sollte auf jeden Fall durch entsprechende Laboruntersuchungen abgeklärt werden um rechtzeitig eine entsprechende antithrombotische und antientzündliche Therapie einzuleiten.

Ein weiteres Symptom des Long-Covid- Symptoms kann das MCAS sein. Dies bedeutet eine überschießende Aktivierung der Mastzellen, welche Symptome wie Kreislaufkollaps ,flush, Schmerzen, Darmbeschwerden, Atemprobleme, Erschöpfung, Übelkeit, Hypertonus, Tachykardien und vieles mehr hervorrufen können. Hier liegt ebenfalls die Hauptaufgabe bei einer antientzündlichen, reizarmen Lebensweise mit Versuch der Beruhigung der Mastzellen und des vegetativen Nervensystems um die Histaminausschüttung zu bremsen.

Diagnostik

Neben der für mich wertvollen kinesiologischen Diagnostik ist eine umfangreiche Labordiagnstik unverzichtbar. Denn danach richten sich die Therapieregime. Die Labordiagnostik geht weit über den schulmedizinisch üblichen Umfang hinaus .Es werden Parameter hinsichtlich viraler Belastung, viraler Reaktivierung ,Entzündungsparameter, Neurotransmitterprofile,  Zustand des Immunsystems, Autoantikörpertiter ,Entgiftungsgenetik, Stresshormonprofil, Nebennierenparameter, Mineralien-und Vitaminversorgung, oxidativer und neurosativer Stresszusand und insbesondere des Energiezustands der Mitochondrien  und etliches mehr bestimmt. Ohne dies ist eine Einordnung des gegenwärtigen Zustands des Organismus nicht wirklich möglich.

In unserer Praxis wird selbstverständlich auch die HRV Messung und demnächst noch die indirekte Kalorimetrie und Spirometrie durchgeführt.

Therapie

Die therapeutischen Optionen richten sich individuell nach dem, wo sich der Patient aktuell befindet.

Ohne engagierte Mitarbeit der Patienten hinsichtlich Ernährungsumstellung, Entspannungs-und Atemtechniken, Bewegungstherapie, angepasste Kälteanwendung, in leichteren Fällen Intervallfasten( bei schwerer Erschöpfung streng verboten) und Selbstinformation über seine Erkrankungsursachen und Behandlungsmöglichkeiten ist der Therapieerfolg nicht gewährleistet. Eine Multisystemerkrankung erfordert multimodales Vorgehen.

Bei uns sind Infusionstherapien mit verschiedensten Vitamin-Mineral-Aminosäure-Alpha -Lipon-Entgiftungsinfusionen-Glutahion uvm Lösungen an der Tagesordnung. Außerdem kann Akupunktur, Magnetfeldtherapie, Neuraltherapie, Sauerstofftherapie nach Ardenne und auch IHHT eine deutliche Hilfestellung zur Gesundung geben. Nahrungsergänzungsmittel werden individuell nach den Laborergebnissen und kinesiologischer Testung dazu gegeben-sie sind aber niemals alles.

Neurofeedbacktraining kann ebenfalls äußerst hilfreich sein. Dies bieten häufig Ergotherapeuten an.

Zur möglichen Besserung des Brainfogs haben wir ganz aktuell den Infrarot- Helm in der Behandlung eingesetzt. Allerdings ist hier eine längere Behandlungszeit mit häufigeren Sitzungen erforderlich.

Psychosomatische Energetik (PSE) und Brain-Light Sitzungen können bei uns zur Unterstützung der psychoemotionalen Stabilisierung beitragen.

Weitere Maßnahmen wie Apheresen bei hohem Autoantikörperbefund müssen dann individuell überlegt werden.

Eine Besserung des Long-Covid- Syndroms bis hin zur Heilung ist durchaus möglich, wenn es auch lange Zeit in Anspruch nehmen kann und selbstverständlich vom individuellen Ausgangszustand und den Ressourcen abhängt. Ein Heilversprechen kann es nicht geben.

GEBEN SIE NIEMALS AUF!

Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit- Ulrike Walter

HNO Nürnberg

Dr. med. Ulrike Walter

Privat- und Selbstzahlerpraxis

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