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Longcovid –CFS und IHHT

Longcovid –CFS und IHHT

Die Symptome von Long/PostCovid sind sehr facettenreich und ähneln teilweise dem Fatigue- Syndrom (CFS/ME).

Bisher konnten keine bewiesenen Ursachen und Mechanismen gefunden werden, die eindeutig und einheitlich die bunte Symptomatik erklären. Vielmehr dürfte es sich um eine individuell unterschiedliche Erkrankungsgenese wie beim CFS handeln mit individuell vorausgehenden Risikoparametern, die auch im Bereich der Genetik und Epigenetik zu suchen sind.

Bei CFS/ ME/ Fatigue weiß man, dass unterschiedliche  Triggerfaktoren zum Bild des Erschöpfungssyndroms führen können-in vielen Fällen eine virale Infektion, oder auch die Reaktivierung von viralen Belastungen, wie zB dem EBV- Virus. Dieser wohnt aber in den B Zellen von fast allen Individuen, ohne dass er zwingend irgendwelche Krankheitssymptome verursachen muss.

Schon ein körperliches oder psychisches Trauma, zB auch ein Unfall mit HWS Beteiligung oder ein Schockerlebnis können ein schleichendes oder plötzliches CFS zur Folge haben. Man weiß inzwischen, dass eine Störung der Immunregulation und eine Beeinträchtigung des autonomen Nervensystems, welche eng zusammenhängen, an dem Geschehen auf jeden Fall mitbeteiligt sind. Da das vegetative Nervensystem an der Regulation fast aller Körperzellen mitbeteiligt ist, kann es zu vielfältigsten Symptomen im Gefäßsystem, Herzkreislaufsystem, Darmregulationssystem uvm kommen.

Das POTS- Syndrom mit Dysregulation im Gefäßsystem  bei Körperlageänderungen ist charakterisiert durch erhebliche Herzfrequenzsteigerungen bei kaum wahrnehmbarer Blutdruckänderung im Stehen. Der Patient spürt Schwindel und Schwäche und kann sich kaum aufrecht halten. Der Gefäßtonus ist durch die vegetative Dysregulation gestört und möglicherweise spielen hier auch Autoantikörper gegen alpahadrenerge, betadrenerge und muscarinerge Rezeptoren (GPCR-AAK) eine wesentliche Rolle.

Außerdem kommt es in vielen Fällen zu Autoimmunreaktionen und auch nachweisbarer Autoantikörperbildung gegen andere Systeme wie Thrombinrezeptoren oder ACE2 Rezeptoren. Dies kennen wir von vielen anderen Autoimmunkrankheiten auch.

Vorbestehende Toxinbelastungen , genetische Dispositionen mit Polymorphismen im Lipidstoffwechsel, Entgiftungsstoffwechsel, Thrombophilie und auch im Interleukinmuster sowie im angeborenen und erworbenen Immunsystem sowie nicht zuletzt im Neurotransmitterstoffwechsel mögen zum Krankheitsgeschehen beitragen.

Daraus ist ersichtlich, dass es individuell exakter Diagnostik bedarf, um festzustellen, welche Systeme am meisten mitbetroffen sind, weil darauf nur eine therapeutische Option basiert.

Es gibt Laborwerte, die eine Gefäßentzündung, Mikrogerinnselbildung  oder eine Neuroinflammation, ein MACS, eine Autoantikörperbildung und eine defizitäre oder überschießende Immunantwort sehr wahrscheinlich machen. Nicht zu vergessen ist die Vitamin-und Mineralstoffversorgung des Organismus sowie Stuhlparameter, welche  Rückschlüsse auf leaky gut, Verdauungsrückstände , Entzündungsmediatoren und Dysbiose geben. Selbstverständlich darf hier die Grundursache der energetischen Schwäche, nämlich die defizitäre Energiegewinnung in den Mitochondrien nicht fehlen, welche ebenfalls in verschiedensten Laborparametern nachgewiesen werden kann. Die Dysregulation des Immunsystems mit Autoantikörperbildung ist leider ein energieverbrauchender Prozess in die falsche Richtung. Daher resultiert auch oft ein erhöhter Raubbau an Aminosäuren, Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen und die „ ganz normale Ernährung“ hilft hier nicht weiter.

Nicht zu vergessen ist auch die gestörte Sauerstoffversorgung der einzelnen Gewebe. Kurzatmigkeit ist ein führendes Symptom von Postcovid. Man findet allerdings kaum eine reduzierte Sauerstoffsättigung in der Peripherie. Eher wahrscheinlich ist eine Sauerstoffaustauschstörung durch hohe CO2 Abatmung durch sympathikotone, flache Stressatmung mit nachfolgender respiratorischer Alkalose. Die Atemfrequenz ist oft viel zu hoch und die Atemtiefe zu gering. Co2 steuert aber auch die Sauerstoffaufnahme in der Zelle. Außerdem ist die Mikrozirkulation gestört durch die vegetative Dysregulation. Das Kapillarsystem ist aber die entscheidende Strecke unserer Gefäßkonvolute, weil hier die ganze Nährstoffversorgung und der Entgiftungsweg der Zellen beheimatet ist und zwar über den Pischinger Raum per Diffusion. Wenn aber die Mikrozirkulation schon gestört ist, kann dies auch nicht mehr funktionieren.

Daher sind parasympathische Stimulationstrategien und Atmunsgtechniken so entscheidend in der Behandlung von Postcovid und CFS! Hier gibt es Körpertherapien und auch Hilfsmittel, die bei stetiger Anwendung deutliche Unterstützung  bringen können. Außerdem ist gezieltes, muskuläres Training, streng angepasst an den Erschöpfungsgrad unter unbedingter Vermeidung der postexertional malaise ganz wichtig, und wenn es nur Bettfahrrad oder Yoga im Liegen ist!

Außerdem sind gewisse Ernährungsrichtlinien wie Low carb, Ketone, Fasten, Zuckerreduktion und Ersatz durch Funktionszucker, viele Poyphenole und Antioxidantien im bunten Gemüse und Beeren, und vor allem: gute Fette(Omega 3, MCT,Phosphatidylcholin)-Bestandteil der Zellmembranen vor allem im Hirn-essentiell. Dies muss individuell angepasst werden, nicht für jeden ist Ketose oder Fasten sinnvoll. Auch langgekochte Knochenbrühen mit Biobeinscheiben und Wurzelgemüse sind ein Segen für den Darm und Power für die Mitochondrien.

Kälte ist aber für jeden gut und das kann auch jeder in seiner Dusche bewerkstelligen. Eine Kältekammer hat sich bereits bei Arthritis und Rheuma bewährt. Diese , ggf abwechselnd mit Infrarot und manuellen Therapien hat  zB bei den Fibromyalgiesymptomen vieler Postcovid oder CFS Patienten lindern können.

Je nach vorherrschenden Symptomen und Laborparametern ist das therapeutische Vorgehen auszurichten. Es gibt niemals DIE Therapie, es gibt nur den individuell angepassten Therapieversuch-trial and error. In der Tumortherapie haben wir durch Forschung und individuell angepassten Behandlungen bereits wunderbare Erfolge erzielen können. Auch in der Behandlung von CFS und Postcovid wird es bessere Heilungschancen geben, wenn wir die individuellen Ursachen und Probleme verstanden haben. Hier halte ich die Genetik für einen wesentlichen Schlüssel zum Verständnis.

Allgemein kann man sagen, dass je nach Konstellation Immunapheresen,  immunmodulatorische Therapien, antientzündliche und organstützende Maßnahmen erforderlich sind sowie Maßnahmen, welche die Bereitstellung von Betriebsstoffen garantieren. Dies kann durch „ schulmedizinische“ als auch „ naturheilkundliche“ Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, meist eine Mischung aus beiden gelingen. Was nicht gelingt, ist nur ein stofflicher Support. Denn wir haben es hier mit einem aus den Fugen, aus der Ordnung geratenen Organismus zu tun. Daher müssen ordnungstherapeutische Maßnahmen auf jeden Fall passieren- Körpertherapie, Meditation, Atmungstherapie, Waldbaden, manuelle Therapien müssen angeboten werden und ein  geordnetes , stressfreies, emotional stützendes Umfeld muss vorhanden sein. Im Stress kann niemand genesen. Der Sympathikus ist sowieso hoch genug.

Eine sympathikusreduzierende, energiebringende Therapie kann auch die IHHT sein( Hyperoxie-Hypoxietraining).Hier sind die Zellkraftwerke( Mitochondrien) im Focus, welche durch die dosierte Hypoxie regeneriert oder ausgesondert werden sollen. Hier muss allerdings je nach Energieniveau und Zustand der Mitochondrien mit Fingerspitzengefühl vorgegangen werden und eine Standardbehandlung über den Kamm geschert kann sogar gefährlich und kontraproduktiv sein. Deshalb sollte diese Verfahren wie viele andere nur bei Spezialisten durchgeführt werden, die hier Erfahrung gesammelt haben. Bei richtiger Anwendung können hier durchaus Fortschritte im Energiehaushalt möglich sein. Und selbstverständlich gibt es auch hier wie bei anderen Therapien in dem Neuland dieser Erkrankungen kein Heilversprechen.

Die Menschen regenerieren am Wasser und lieben das Meer. Hier ist besonders ein eher kaltes Wasser und nördliches Gefilde mit Salzluft und Wind zuträglich. Früher wurden schwache Kinder an die Nordsee geschickt. Wer es sich leisten kann-warum nicht einen Versuch der Genesung an der Nordsee ausprobieren? Allerdings wird man hier eher Monate einplanen müssen. Überhaupt ist hier in der Regel  kein schneller Therapieerfolg zu erwarten, obwohl es das auch geben kann. Monatelange oder jahrelange Unterstützung ist manchmal erforderlich.

 Eine Heilung ist immer und jederzeit möglich und passiert immer in dem Individuum selber.

Weitere Informationen gerne in unserer ganzheitlichen Praxis. Wir sehen immer den ganzen Menschen.

Dr Ulrike Walter

HNO Nürnberg

Dr. med. Ulrike Walter

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